Chronische Müdigkeit
Chronische Müdigkeit, Immunschwäche, häufige Infektionen und Krebserkrankung sind als Störung der Mitochondrienfunktion zu verstehen.
Zu Beginn einer ernsten Erkrankung leiden auffallend viele Patienten unter chronischer Müdigkeit. Sie ist ein ernstzunehmendes Zeichen einer mangelhaften Energiegewinnung in den Zellen. Dies führt auf Dauer zu vielen bekannten Zivilisationskrankheiten, Depressionen, Erschöpfung, Befindlichkeitsstörungen und Krebsleiden. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über das Prinzip der fixierten Entgleisung der Energiegewinnung, wie auch über die die vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen.
Gesunde Zellen als Basis
Ein Mensch besteht aus vielen unterschiedlichen Zellen. Egal ob Gehirn, Haut, Knochen, Magen, Darm oder Leber - alle Organe haben ihre spezifischen Zellen mit ihrem eigenen Stoffwechsel. Dieser sorgt dafür, dass Nährstoffe mit Sauerstoff in die Zelle aufgenommen und Abfallstoffe ausgeschieden werden. Zellen teilen sich, kommunizieren miteinander, schützen uns vor Viren, Bakterien und sichern unsere Nachkommenschaft.
Ohne Energie geht gar nichts
Wie wir auch benötigen alle unsere Zellen eine ganze Menge Energie. Diese wird in den Mitochondrien produziert. Mitochondrien sind sozusagen eigenständige Zellen und davon gibt es im Durchschnitt etwa 1.500 Stück in jeder einzelnen Körperzelle. In den Mitochondrien wird unter Sauerstoffverbrennung Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) gewonnen. Mit dieser Energie kann die Funktion der Zellen und somit des ganzen Organismus aufrechterhalten werden.
Wenn wir sterben wird diese Energiegewinnung wie von Zauberhand unterbrochen, das ATP wird im Bruchteil von Sekunden verbraucht. Die Totenstarre ist die Folge, bis die Auflösung des Gewebes uns in den Kreislauf der Natur zurückführt. Doch bleiben wir beim Leben: Wir wissen, dass bei der Energieproduktion eine ganze Menge von giftigem "Verbrennungsabfall" in Form von Sauerstoffradikalen entsteht. Bekannt auch als ROS - Reactiv Oxygen Species. Diese werden in einem gesunden Organismus problemlos entsorgt. Der Körper braucht dafür nur ausreichend Spurenelemente, Vitamine, Enzyme, saubere Luft und Wasser, richtiges Verhältnis von Kohlenhydraten, Fettsäuren und Aminosäuren. Eigentlich alles, was wir schon immer wussten und unter einer gesunden Lebensführung verstehen.
Energiesparprogramm als Dauerschaltung gefährlich
Es gibt einen entscheidenden Trick, über den unsere Zellen verfügen. Die Energieproduktion kann auch außerhalb der Mitochondrien im Zellplasma erfolgen. In diesem Sparprogramm wird Zucker ohne Sauerstoff vergoren. Ohne den giftigen Abfall zu produzieren wird somit eine bedeutend kleinere Menge ATP hergestellt. Es ist eine Art überlebensnotwendige Einrichtung, die bei der Zellteilung, wegen der jungfräulichen, empfindlichen Membranen der neuen Zelle benötigt wird, um die "junge Zelle" nicht mit Sauerstoffradikalen "zu verbrennen". Eine normale, gesunde Zelle kann zwischen dem Hochleistungs- und dem Sparprogramm hin- und herschalten.
Wird jedoch eine Zelle gezwungen, nur im Sparmodus zu funktionieren, haben wir ein ernstes Problem. Der Energiebedarf wird nicht ausreichend gedeckt. In Folge dessen sinkt die Spannung an der Zellmembran. Es ist bekannt, dass Krebszellen eine deutlich geminderte Zellspannung aufweisen. Der Stoffwechsel kommt ins Stottern. Die biochemischen Prozesse laufen nicht korrekt ab. Die Reparaturvorgänge an der DNA werden mangelhaft. Die Synthese von Enzymen und Hormonen lässt nach, stagniert. Interessant ist, dass bei einer fixierten Sparenergiegewinnung vermehrt Polyamine produziert werden. Diese kurbeln die Zellteilung an, mit der Absicht, die gesamte Energiegewinnung zu steigern, indem neue, gesunde Tochterzellen gebildet werden soll. Sind die Grundbedingungen jedoch unverändert schlecht, fallen auch diese neuen Zellen in die erzwungene Schutzschaltung und der Vorgang der Zellteilung wiederholt sich. Was daraus entsteht, ist letztendlich eine ungebremste Zellteilung mit Tumorentstehung. Es ist nur das legitime Bemühen der nach Energie schnappenden Zellen zu überleben, obwohl der Wirt - also der Mensch - daran zugrunde gehen kann.
Nun, was sind die Gründe für das Fixieren des Energie-Sparprogramms? Es ist der Mangel an Mikronährstoffen. Die industrielle Landwirtschaft des letzten Jahrhunderts hat dazu geführt, dass die Böden ausgelaugt sind und unsere Nahrung an diesen lebenswichtigen Nährstoffen ärmer geworden ist. Auch einseitige Ernährung, eingeschränkte Magen- und Darmfunktion aufgrund chronischer Entzündungen und permanenter Einnahme von Magensäure-Blockern trägt zu Unterversorgung mit Mineralstoffen bei. Die im Hochleistungssystem der Mitochondrien anfallenden Sauerstoffradikale können dadurch nicht optimal entsorgt werden.
Die Schutzschaltung erfolgt, um die Zelle vor einer Selbstvergiftung zu schützen. Eine andere Möglichkeit ist die Schädigung der Mitochondrien. Dies erfolgt durch Zellgifte oder radioaktive Strahlung. Der sorglose Umgang mit Chemotherapeutika, Antibiotika, Schmerzmitteln, Drogen und Umweltgiften ist äußerst bedenklich. Schwermetalle aus den Amalgamfüllungen, Arsen aus Unkrautvernichtungsmitteln, Konservierungsmitteln, künstliche Farbstoffe und Umweltgifte schädigen die Funktionsfähigkeit der Mitochondrien irreversibel oder mindern sie. Die Folge ist das Ausweichen auf die "minderwertige" Energiegewinnung aus der Zuckervergärung im Zytoplasma mit allgemeinem Energieabfall und möglicher unkontrollierter Zellteilung. Somit lässt sich auch das enttäuschende Ergebnis der 25-jährigen Studie der Uni München über die Wirkungslosigkeit der Chemotherapie bei Brustkrebs nachvollziehen. Veröffentlicht in einem Spiegel Artikel (Ausgabe 41/2004) unter dem Titel "Giftkur ohne Nutzen".
Vorbeugen ist besser als Heilen
Wie wird die Diagnose gestellt? Einmal aus der Anamnese. Beschwerden wie chronische Müdigkeit, Migräne, Fibromyalgie, rheumatische und Autoimmun-Erkrankungen, Störungen der Schilddrüse, chronische Infektionen, unüberlegte Amalgamsanierung ohne Schutz und Ausleitung sprechen für eine Störung der Mitochondrienfunktion. Eine körperliche Untersuchung mit Mundinspektion, Gefäßstatus und thermografischer Untersuchung erhärten die Diagnose. Spezielle Laborwerte sind auffällig. Die Therapie ist relativ einfach und besteht aus Darmsanierung, Schwermetallausleitung, Substitution von Spurenelementen, Aminosäuren, Parasiten-Behandlung und Stärkung des Immunsystems. Bei einem bestehenden Hormonungleichgewicht oder -mangel wirkt die Substitution mit naturidentischen Hormonen wahre Wunder.
Jeder von uns kennt Müdigkeit. Es ist ein natürlicher Vorgang, der uns signalisiert, eine Pause einzulegen, auszuruhen oder schlafen zu gehen. Fühlen Sie sich jedoch ständig müde, antriebslos oder gar depressiv, dann ist höchste Zeit nach der Ursache zu fahnden. Erkrankungen im Anfangstadium lassen sich leichter korrigieren als bei fortgeschrittenem Leiden.
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.
Ihre Praxis
Dr. Heinrich Nemec