PHV Infektion mit Portiodysplasie

Über dieses Thema wird unter Frauen nicht gerne gesprochen. In der Anamnese fällt mir auf, dass zum großen Teil auch junge Frauen häufig betroffen sind. Die vermehrte sexuelle Aktivität, mögliche Kondomtunverträglichkeit, durch die "Pille" oder bei älteren Frauen durch den Mangel an Estriol - das alles sind mögliche negative Einflussfaktoren.

Wenn Antibiotika, Antimykotika, Propoliszäpfchen, Florabakterien und Jogurt nicht helfen, hier ein paar Zeilen zur möglichen Problemlösung.

Denken Sie immer daran, dass ein Antibiotikum häufig eine Pilzinfektion hervorruft und jedes Antipilzmittel wiederum eine bakterielle Infektion begünstigen kann. Auf die schnelle Wirkung eines Antibiotikums lässt sich jedoch schlecht verzichten, denn die Infektion ist sehr schmerzhaft.

Der Einsatz von Antibiotika sollte nicht auf Dauer erfolgen, da durch die Schwächung der Darmflora das Immunsystem geschwächt wird und weiteren Infektionen somit Vorschub geleistet wird.

Was kann „Ausfluss“ und chronische Infektionen des weiblichen Geschlechtes begünstigen? 

Unterwäsche
Bitte möglichst auf das Tragen von Kunstfaserunterwäsche verzichten. Es sollen zumindest nur Slips aus Baumwolle getragen werden. Das Ergebnis kann noch verbessert werden, wenn Sie auf Strumpfhosen aus Kunstfaser verzichten. Von Frauen selbst kam der Vorschlag, bei den Strumpfhosen aus Kunstfaser den Zwickel herauszuschneiden.

Binden und Slipeinlagen
Der ständige Gebrauch von Binden oder Slip-Einlagen ist oft anzutreffen, weil ein „lästiger Ausfluss“ besteht, gerade das führt zu einem Teufelskreis. Binden oder Slip-Einlagen verschließen den Scheidenausgang, und es kommt zu einem Wärmestau -Treibhausklima, was gerade das Wachstum jener Bakterien fördert, die für das Scheidenmilieu ungünstig sind und meist einen „Ausfluss“ hervorrufen. Das  ist in unserer Sprechstunde eine immer wiederkehrende Erfahrung! Es ist auch in der Schwangerschaft wichtig, wenn Ausfluss auftritt, denn dadurch kann sogar einer Pilzinfektion vorgebeugt werden. Keine Watte in die Scheide stopfen! Auf keinen Fall  wegen „Ausfluss“ Vaginaltampons verwenden!

Vaginaltampons
Durch deren Einführen kommt Luft in die Scheide, was das Wachstum von Keimen begünstigen kann, die den „Ausfluss“ hervorrufen. Falls auf Tampons nicht ganz verzichtet werden kann, sollten Sie zumindest an Tagen schwächerer Blutung keine Tampons verwenden. Diese trocknen bei nur mehr geringerer  Blutung die Scheidenwand aus und können auch jene günstigen Bakterien entfernen, die Milchsäure produzieren und damit für die Selbstreinigung der Scheide sorgen. Dadurch können alle möglichen anderen ungünstigen Keime die Oberhand gewinnen und einen „Ausfluss“ verursachen, bis hin zu einer Pilzinfektion. Pilzinfektionen können auch begünstigt werden durch die Einnahme der Pille oder durch Antibiotika. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt, ob wegen einer fieberhaften Erkrankung unbedingt ein Antibiotikum gegeben werden muss. Tampons können in der Scheidenwand zu kleinsten Verletzungen führen, die die Entstehung von  „Ausfluss“ begünstigen und eine Eintrittspforte für ansteckende Krankheiten sein können.

Verwendung von Seife
Am besten erfolgt die lediglich äußerlich vorzunehmende Reinigung nur mit Wasser. Vor übertriebenen Waschungen, wozu viele Frauen neigen, muss gewarnt werden. Rein äußerlich ist höchstens eine milde Babyseife oder eine alkalifreie Seife vertretbar. Auf keinen Fall verwenden: parfümierte Seifen, Lotionen, Intimsprays, Desinfektionsmittel.

Keine Scheidenspülungen vornehmen! Keine – vor allem keine schäumenden Badezusätze verwenden! Keinen Weichspüler für die Unterwäsche verwenden!

Reinigung
Falsche Reinigung nach dem Stuhlgang. Nicht von hinten nach vorne wischen, damit keine Bakterien vom Darm in die Scheide verschleppt werden. Beim Reinigen der Harnröhrenöffnung und des Scheidenausganges kann man kurz von vorne nach hinten wischen, soll dann  aber nur abtupfen - Gefahr einer Reizung des Scheidenausganges. Kein parfümiertes Toilettenpapier verwenden!

Allein die angeführten Änderungen in der Bekleidung und Intimhygiene können dazu führen, dass die Scheide sich nach einigen Monaten von selbst reinigt und der Ausfluss sich verliert: Sogar eine Pilzinfektion kann von selbst verschwinden. Die Wahrnehmung von unterschiedlichen Zyklusstadien wie „trocken – feucht – fließend“ werden deutlicher wahrgenommen.

Es sollte nicht übersehen werden, dass es auch einen „nervösen Ausfluss“ gibt. Zum Beispiel bei Überlastung durch Stress wie belastende Berufsausbildung oder Studium. Hier ist dann zusätzlich für ausreichenden Schlaf und einen geregelten Tagesablauf zu sorgen - auch vollwertige Ernährung kann wichtig werden.

Auf Grund all dessen, was oben beschrieben wurde, wird leicht verständlich, wieso Frauen in Entwicklungsländern kaum Mühe haben, ihre fruchtbare Zeit nur mit Hilfe der äußerlichen Beobachtungen des Zervixschleimes abzugrenzen, und zwar nur aufgrund der verschiedenen Empfindungen am Scheidenausgang(!). In Entwicklungsländern wird als Bekleidung nur eine Art lockerer Umhang ohne Unterwäsche getragen. Der letzte Satz ist nur als reine Information aufzufassen. Wenn das jeweilige Klima eine derartige Bekleidung nicht zulässt, wird man bei kluger Auswahl aller obigen Hinweise sicherlich eine Lösung finden können.

Mitarbeitende Frauen berichteten, dass sie bei einer Tätigkeit zu Hause z.B. über das Nachthemd nur einen Hausmantel (Morgenrock, Bademantel) überziehen und dann bereits beim Umhergehen empfindungsmäßige Unterschiede am Scheidenausgang und in der Scheide verspüren können, die sonst kaum wahrnehmbar sind. Dies hilft dann, auf Unterschiede in den Empfindungen selbst dann aufmerksam zu werden, wenn man die normale tägliche Kleidung trägt.

Aus dem Buch „ Natürliche Empfängnisregelung“ von Prof. Dr. Josef Rötzer

Anmerkung:
Aufgrund einer Störung des Hormonhaushaltes entsteht das Problem der trockenen Scheide. Häufige Blaseninfektionen mit Stressinkontinenz - ungewollter Urinabgang - machen das Sozialleben schwer.

Hier bietet sich die Möglichkeit der Sauerstoff-Ozonsanierung in Kombination mit der natürlichen Hormonersatztherapie. Verblüffend sind die Erfolge, die sich bereits nach 4-6 Behandlungen einstellen. Siehe auch  Info: „Natürliche Hormonersatztherapie“ und „Sauerstoffozontherapie“ 

 

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Ihre Praxis
Dr. Heinrich Nemec